In der neutestamentlichen Forschung hat die allgemein wahrgenommene Uneinheitlichkeit des Textes des Johannesprologs zu der communis opinio gef hrt, dass er aus der berarbeitung eines vorgegebenen - ansonsten unbekannten - Logos-Hymnus entstanden sein m sse. Von dieser Hymnus-Hypothese wird in der vorliegenden Untersuchung abgesehen. Stattdessen wird der berlieferte Text von seinen Ungereimtheiten in philologischer Argumentation befreit. Heraus kommt ein Text, in dem Einleitung und Schluss formal und inhaltlich aufeinander zu komponiert und mit dem Mittelteil, den sie formal umschlie en, inhaltlich verwoben sind. Die einheitliche Struktur dieses so rekonstruierten Prologs l sst sich sogar in der Struktur des Zeus-Hymnus des Kleanthes wiederfinden, der zugleich als Quelle f r die Aussagen ber den Logos in der Einleitung des Prologs erkannt wird.